Am 11.02.2023 fand in Großbettlingen zum ersten Mal seit langem wieder ein Baumschnittkurs statt

Nicht nur war es der erste seit langem, es war noch dazu ein ganz besonderer. Martin Orleth, der Organisator des Schnittkurses für die Gruppe Streuobstwiesen und Landschaftspflege des Klimaforums Großbettlingen, zeigte sich überwältigt von der großen Resonanz. Die über 70 Teilnehmenden des Schnittkurses kamen nicht nur aus Großbettlingen, sondern auch weit darüber hinaus, sogar bis aus Hessen und dem Allgäu. Es ging um einen besonderen Schnittkurs, denn es ging um die Methode, die Helmut Palmer aus der Schweiz mitgebracht hatte und die heute unterm dem Namen Oeschberg-Palmer-Schnitt bekannt ist.

Die beiden Referenten Rudolf Thaler (Bissingheim an der Teck) und Helmut Ritter (Weinstadt-Strümpfelbach) sind Koryphäen dieser Methode und kannten Helmut Palmer beide persönlich. Das Prinzip hat den Grundsatz, „Wenig Äste – viel Licht, viel Qualität“, und unterscheidet sich damit vom Alt-Württemberger Schnitt, der bis dahin gängige Praxis war.

In Großbettlingen erfuhren die Teilnehmenden ganz praktisch nicht nur die Grundprinzipien des Baumschnitts und wie man einen Jungbaum fachgerecht schneidet und pflanzt, sondern auch allerhand Anekdoten über Helmut Palmer und seine Art der Durchsetzung dieses Prinzips. Nach dem ersten Teil des Kurses in den Streuobstwiesen des Geigersbühls, ging es zu einer Stärkung ins Forum der Generationen. Dort fand der zweite Teil des Kurses statt, bei dem Rudolf Thaler, der langjährige Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins Bissingen an der Teck, die Teilnehmer an seinem reichhaltigen Wissen über die Pflege, Düngung und Schädlingsbekämpfung von Obstbäumen teilhaben ließ. Er zeigte in seinem Vortrag auch die nachhaltig positiven Auswirkungen von gepflegten Streuobstwiesen für die Flora und Fauna.

Ein besonderer Schnittkurs, der den Teilnehmenden viel mehr als nur die Theorie des Baumschnitts vermittelte.

Nach diesem großen Erfolg planen wir im nächsten Jahr eine Wiederholung und hoffen die beiden Referenten wieder gewinnen zu können.

Wer den Kurs verpasst hat oder gerne nachlesen möchte, wie das Prinzip funktioniert, kann das gerne hier (PDF-Dokument, 9,89 MB, 10.05.2023) (Anleitung zum Öschbergschnitt) tun.

Wir bedanken uns bei den Autoren des Dokuments für die kostenfreie Veröffentlichung.